Hierbei handelt es sich um ein Diagnose- und Therapie-Verfahren, das über das vegetative Nervensystem wirkt.
Das vegetative Nervensystem funktioniert selbständig. Es ist unbeeinflusst von unserem Bewusstsein und wird deshalb auch autonomes Nervensystem genannt.
Alle unsere Organe sind mit dem zentralen Nervensystem (Hirn und Rückenmark) verbunden. Es transportiert Informationen, die die Regulation unserer selbständig ablaufenden Körperfunktionen aufrecht erhält. Bei Störungen in Organen, Muskeln oder in den Nervenfasern (selbst Verletzungen, Entzündungen, chemischen oder mechanischen Einwirkungen) werden die Störimpulse über das vegetative Nervensystem transportiert.
Diese Informationen führen oft zu Schmerzen.

Was kann mit Hilfe der Neuraltherapie behandelt werden?

  • alle Erkrankungen, die durch ein Störfeld ausgelöst werden (z.B. Wundheilungsstörungen)
  • rheumatische Erkrankungen
  • Wirbelsäulenerkrankungen
  • Neuralgien (Nervenschmerzen)
  • Allergien
  • unklare Beschwerden im Bauch
  • viele andere Beschwerden, deren Zuordnung im schulmedizinischen Sinne nicht möglich erscheint


Wegen ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeit kann die Neuraltherapie mit anderen Naturheilverfahren und der Schulmedizin kombiniert werden!


Die Behandlung

Die Neuraltherapie arbeitet mit örtlich wirksamen Betäubungsmitteln.
Die Wirkung beruht dabei nicht auf der direkten betäubenden Wirkung des Mittels, sondern darauf, dass übergeordnete Regelkreise des Körpers beeinflusst werden.

Die vorübergehende Ausschaltung verursachender Faktoren, z. B. von Narben (Herd- Störfeldgeschehen) durch gezielte Injektionen kleiner Mengen des örtlichen Betäubungsmittels schafft die Voraussetzung entgleiste Regelvorgänge zu normalisieren oder zu verbessern.

Spontane Beschwerdefreiheit (Sekundenphänomen nach Huneke) bzw. anhaltende Besserung von Funktionsstörungen und Schmerzen sind in diesem Zusammenhang als Ergebnis der wiederhergestellten oder verbesserten Mechanismen der körpereigenen Regulation zu betrachten.

Art und Umfang der Behandlung

Als Neuralherapeutin erstelle ich eine ausführliche Krankengeschichte.
Auch schon vergessene, unscheinbare Vorkommnisse wie z.B. Narben nach lange zurückliegenden Verletzungen, die einen Zusammenhang mit dem aktuellen Geschehen vordergründig nicht erkennen lassen, können von Bedeutung sein.
Durch Abtasten der Haut, Unterhaut und Muskulatur werden Regulationsstörungen erfasst, die Hinweise für einen erfolgversprechenden Therapieansatz geben können.
Zur genauen Abklärung werden auch zusätzliche Untersuchungen wie beispielsweise Röntgenbefunde, Laborbefunde und andere klinische Befunde benötigt.

Zur Injektion selbst werden feine Nadeln verwendet. Der Injektionsschmerz ist verschwindend klein.
Auf die Behandlung sollte eine kurze Ruhepause folgen. Als Reaktion des Körpers auf die neuraltherapeutische Behandlung kann durch die Umstellung des Regulationssystems ein kurzzeitiges Schwindelgefühl auftreten. Die Reaktionsfähigkeit kann nach der Behandlung für ein bis zwei Stunden beeinträchtigt sein.

Auch eine kurzfristige Verschlimmerung der Beschwerden ist manchmal zu beobachten und stellt keinen Grund zur Beunruhigung dar, ist jedoch eine wichtige Information für Ihren behandelnden Therapeuten und sein weiteres therapeutisches Vorgehen.
Je nach Beschwerdebild und Ansprechen auf die Behandlung kann eine einzige Behandlung bereits zu anhaltender Beschwerdefreiheit führen, was aber eher die Ausnahme darstellt. In der Regel werden mehrere Behandlungen für einen dauerhaften Behandlungserfolg erforderlich sein.

Bei chronischen Beschwerdebildern wird sich die Therapie nach der Aktualität der Beschwerden richten.

Wann wird Neuraltherapie angewendet?

Sind Organe nur in ihrer Funktion gestört, dann kann die Neuraltherapie zu einer Heilung oder dauernden Beschwerdefreiheit führen.
Sind bereits bleibende Organschäden vorhanden, kann die Neuraltherapie das Maß der Beschwerden lindern oder die Funktion und die Lebensqualität verbessern helfen.