... auch Eigenblut-Therapie genannt

Blut gilt als Träger der Seele und des Lebens. Es ist nicht verwunderlich, dass die Idee, Menschen mit Blut zu behandeln, so alt wie die Menschheit selbst ist. Aber erst im letzten Jahrhundert konnte das "Wie" einigermaßen befriedigend geklärt werden.

Zu allen Zeiten und in allen Kulturen fand man es etwa hilfreich, das Blut des Opfers, des potenziellen Feindes oder eines vermeintlich Kraftspendenden Geschöpfes zu trinken.

Als wirklich gesundheitsfördernd dagegen vermutete man allerdings immer das eigene Blut. Als eigentliche Begründer der Therapie sind die in Amerika lebenden Schweden Elfstrom und Grafstrom zu nennen, die 1898 mit Kochsalz verdünntes Eigenblut erwärmten und subcutan reinjizierten. Eine hilfreiche und dabei ungefährliche Möglichkeit, dem Körper Eigenblut zuzuführen, wurde im Jahre 1912 durch Nowotny und 1913 durch vor allem Spiethoff entwickelt: sie injizierten vorher aus einer Vene entnommenes Eigenblut.

Die Wirkung basiert auf einer Entzündungsreaktion unmittelbar am Injektionsort, die als Reiz auf das Gewebe wirkt und vielfältige Aktivierungen der Abwehrstoffe hervorruft: Immer wieder kann man beobachten, dass die Eigenblut-Therapie einen guten Einfluss auf das Allgemeinbefinden hat. Die Patienten fühlen sich nach der Behandlung frischer, depressive Zustände bessern sich, Appetitlosigkeit mit Abmagerung sowie schnelle Ermüdbarkeit sprechen gut auf die Behandlung an. Hier gilt nicht: Viel hilft viel, sondern der geringe Reiz ist das Besondere an dieser Therapie.

Einen Riesensprung vorwärts in Richtung Eigenblut als echtes Medikament erleben wir bei der Hömatogenen Oxydations Therapie (H.O.T.) nach Prof. Wehrli.
Hier wird eine größere Menge Blut der Vene entnommen, mit medizinischem Sauerstoff aufgesprudelt und mit UV-Licht bestrahlt, um anschließend dem Körper wieder zugeführt zu werden.

Die Hämatogene Oxydations Therapie wird angewendet in den Bereichen Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen.

Erfolgreich eingesetzt wird die H.O.T. aber auch bei Depression, bei Nierenerkrankungen, Pilzbefall und im Bereich des rheumatischen Formenkreises. Hier beruht die Wirksamkeit einerseits auf dem Effekt des "aktivierten" Eigenblutes als auch auf abgestimmte medikamentöse Zusätze während des Behandlungsablaufs.